10. Nov. 2023 02:00Claudia Mohr
Andacht 10.11.2023
Gedanken zum Thema: Gott loben
Es ist ein schlichtes Lied in D-Dur. Leicht hymnisch mit unüberbietbarem Stil und Charme hat es jedoch die Welt erobert: Leonard Cohens „Hallelujah“. Es wird oft bei Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen gespielt und gilt als der am meisten gecoverte Song der Welt. 1984 wurde das Lied zuerst veröffentlicht. Dabei hat es sich Cohen nicht leicht gemacht. Insgesamt fünf Jahre rang er damit. Über 80 Strophen soll er geschrieben und schließlich nur eine Handvoll ausgewählt haben. Man erzählt sich, Cohen habe zum Schluss in Unterwäsche auf dem Fußboden gesessen und mit seinem Kopf gegen den Boden gehämmert.
Leonard Cohen wurde in Quebec geboren – und zwar in eine jüdisch-orthodoxe Familie hinein. Zeit seines Lebens hielt er den Sabbat. Sein Leben lang war er auf der Suche. Eine Zeit lang lebte er in einem Zenkloster. Er starb 2016 mit 82 Jahren in Los Angeles. Cohen gilt als eine der prägendsten Stimmen der Musik des 20. Jahrhunderts und als Meister der Melancholie. Seine Texte sind oft fragmentarisch, fast mystisch. Cohen, der Schmerzensmann, besingt unnachahmlich die Trümmer des Lebens. Auch der Text seines „Hallelujah“ ist tragisch. In verschiedenen Versionen geht es doch stets um Liebe und Verlust. Welch ein Kontrast bilden die Strophen zum Refrain. Der besteht nämlich nur aus einem Wort. Hallelujah! Übersetzt bedeutet es: Lobt Gott!
Gott loben, bei all dem Kummer, dem Leid und der Tragik des Lebens? Wie soll das möglich sein? Fragen wir uns das nicht auch manchmal? Doch Cohen differenziert: „It doesn’t matter which you heard, the holy or the broken Hallelujah.“ Er singt tiefsinnig von einem heiligen und einem gebrochenen Gotteslob. Und für mich klärt das so manches. Das Halleluja kann man nämlich in jeder Lebenslage singen, ob glücklich oder traurig. Gott nimmt unser Lob auch von unreinen Lippen aus einem gebrochenen Herzen voller Zweifel, Angst oder Trauer an. Hier auf Erden ist die Sünde mit ihren Auswirkungen allgegenwärtig. Wir Menschen kämpfen fortwährend in irgendeiner Weise mit unserem Schicksal. Wir leiden mal mehr, mal weniger. Unser irdisches Halleluja ist stets gebrochen. Doch das heilige Halleluja werden wir einmal als Erlöste vor Gottes Thron singen können. Denn „die Rettung und die Herrlichkeit und die Kraft sind unseres Gottes“ (Offb 19,1).
Zum Bibelvers: Offenbarung 19,1
© Advent-Verlag Lüneburg mit freundlicher Genehmigung (der Link ist: http://www.advent-verlag.de)
Gedanken zum Thema: Gott loben
Es ist ein schlichtes Lied in D-Dur. Leicht hymnisch mit unüberbietbarem Stil und Charme hat es jedoch die Welt erobert: Leonard Cohens „Hallelujah“. Es wird oft bei Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen gespielt und gilt als der am meisten gecoverte Song der Welt. 1984 wurde das Lied zuerst veröffentlicht. Dabei hat es sich Cohen nicht leicht gemacht. Insgesamt fünf Jahre rang er damit. Über 80 Strophen soll er geschrieben und schließlich nur eine Handvoll ausgewählt haben. Man erzählt sich, Cohen habe zum Schluss in Unterwäsche auf dem Fußboden gesessen und mit seinem Kopf gegen den Boden gehämmert.
Leonard Cohen wurde in Quebec geboren – und zwar in eine jüdisch-orthodoxe Familie hinein. Zeit seines Lebens hielt er den Sabbat. Sein Leben lang war er auf der Suche. Eine Zeit lang lebte er in einem Zenkloster. Er starb 2016 mit 82 Jahren in Los Angeles. Cohen gilt als eine der prägendsten Stimmen der Musik des 20. Jahrhunderts und als Meister der Melancholie. Seine Texte sind oft fragmentarisch, fast mystisch. Cohen, der Schmerzensmann, besingt unnachahmlich die Trümmer des Lebens. Auch der Text seines „Hallelujah“ ist tragisch. In verschiedenen Versionen geht es doch stets um Liebe und Verlust. Welch ein Kontrast bilden die Strophen zum Refrain. Der besteht nämlich nur aus einem Wort. Hallelujah! Übersetzt bedeutet es: Lobt Gott!
Gott loben, bei all dem Kummer, dem Leid und der Tragik des Lebens? Wie soll das möglich sein? Fragen wir uns das nicht auch manchmal? Doch Cohen differenziert: „It doesn’t matter which you heard, the holy or the broken Hallelujah.“ Er singt tiefsinnig von einem heiligen und einem gebrochenen Gotteslob. Und für mich klärt das so manches. Das Halleluja kann man nämlich in jeder Lebenslage singen, ob glücklich oder traurig. Gott nimmt unser Lob auch von unreinen Lippen aus einem gebrochenen Herzen voller Zweifel, Angst oder Trauer an. Hier auf Erden ist die Sünde mit ihren Auswirkungen allgegenwärtig. Wir Menschen kämpfen fortwährend in irgendeiner Weise mit unserem Schicksal. Wir leiden mal mehr, mal weniger. Unser irdisches Halleluja ist stets gebrochen. Doch das heilige Halleluja werden wir einmal als Erlöste vor Gottes Thron singen können. Denn „die Rettung und die Herrlichkeit und die Kraft sind unseres Gottes“ (Offb 19,1).
Zum Bibelvers: Offenbarung 19,1
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